01

.

10

.

2022

Streaming wird zum Klimaproblem: Wie nachhaltig ist das digitale Video- und Musikangebot?

Filme, Serien und Musik jederzeit daheim und unterwegs zu konsumieren ist schon lange kein Trend mehr, sondern zum Alltag in der heutigen Zeit geworden. Doch ist Streaming wirklich so umweltschädlich?

Filme, Serien und Musik jederzeit daheim und unterwegs zu konsumieren ist schon lange kein Trend mehr, sondern zum Alltag in der heutigen Zeit geworden. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene nutzen hauptsächlich diese Möglichkeit. Und die Konsumzahlensteigen: Während der Corona Pandemie sind die Zahlen enorm gestiegen und hat den Anbietern noch einmal einen ordentlichen Zuwachs beschert. Doch ist Streaming wirklich so umweltschädlich, wie sein Ruf ist? Und was bedeutet das für uns Nutzer?

Streamingdienste verantwortlich für Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen

Konsumieren wir für eine halbe Stunde Filme, Serien oder Musikvideos auf den großen Portalen im Internet so entspricht das ca.1,6 Kilogramm CO2-Emissionen. Im Vergleich: genauso viel wird bei einer Autofahrt über 6,3 Kilometer freigesetzt. Vergleicht und summiert man diese Zahlenweltweit, entsprachen im vergangenen Jahr die Emissionen der Streamingdienste jenen von Spanien. Zum besseren Verständnis: im Jahr2019 beliefen sich diese in Spanien auf 314,5 Millionen Tonnen. Und in Zukunft? Auch wenn die Leistung optimiert und die Geräte verbessert werden: bis2030 werden IT-Netzwerke, Rechenzentren und elektronische Geräte bis zu 21 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf sich vereinen.

Gründe für den hohen Stromverbrauch

Doch was sind die Gründe für den hohen Stromverbrauch bzw. diese hohen Zahlen? Hier müssen vor allem zwei Punktebetrachtet werden. Einerseits benötigt es zur Speicherung der Daten riesige Rechenzentren bzw. Server-Farmen, die enorm viel Energie verbrauchen. Die hohe Leistung dieser bzw. die Kühlung der Anlagen sind dabei hauptverantwortlich für den hohen Stromverbrauch. Dazu müssen USV-Anlagen (unterbrechungsfreie Stromversorgung)installiert werden, die die Server vor Schwankungen im Stromnetz oder Stromausfällen schützen sollen.

Ein weiterer Punkt für den hohen Emissions-Ausstoß ist die zunehmende technische Weiterentwicklung der Geräte. Egal ob Smartphone, Tablet oder TV Gerät, durch die stetige Optimierung und der damit verbunden höheren Auflösungsmöglichkeit bzw. Datenlieferung steigt der Datendurchsatz. Das sorgt nicht nur beim Nutzer für höheren Stromverbrauch, sondern vor allem in den Rechenzentren der Anbieter. Und gerade Nutzer, die per mobilen Datennetz streamen, merken diesen hohen Verbrauch enorm.

Kann man nachhaltig Streamen?

Doch wie können wir nun nachhaltiger bzw. umweltbewusster Serien und Filme konsumieren? Gibt es überhaupt Möglichkeiten, mit gutem Gewissen zu Streamen? Wir zeigen euch hierein paar Lösungsmöglichkeiten auf.

So viel Vorweg: der Strom sollte natürlich so ökologisch wie möglich produziert und auf diesen zurück gegriffen werden. Eine Umstellung der Energielieferung auf erneuerbare Energien für die oben genannten Server Farmen wäre ein großer Schritt. Doch auch die damit befeuerten Prozesse müssen effizienter werden, ohne dass es für Nutzer eine große Einschränkung gibt.

Für den Nutzer selber heißt es aber in erster Linie, bewusster mit dem Konsum bzw. dem Streamen umzugehen und sich Pausen zu gönnen. Streamt auf jeden Fall über WLAN und vermeidet das Hören bzw. Schauen von Musikvideos auf den Portalen. Falls du einige Lieder öfters hörst, lade diese herunter bzw. kaufe sie. Das ist sparsamer, als sie jedes Mal neu zu streamen.

Effiziente Geräte können dir auch helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren. Auch mit den kleineren Bildschirmen am Smartphone oder Tablet kann man gegenüber den TV Geräten einiges einsparen. Und zu guter Letzt: reduziert die Qualität eurer Filme, Serien und Videos. Selbst mit einer geringeren Auflösung kann man das Streamen genießen.

Fazit

Mit gutem Gewissen und nachhaltig Filme, Serien und Videos streamen ist aktuell leider nur schwer umsetzbar. Der hohe Energieverbrauch, der durch die Instandhaltung der riesigen Server-Farmen und der Bereitstellung der Datenmengen entsteht, setzt hunderte TonnenCO2-Emissionen frei. Bewusster mit dem Streamen umgehen und die Qualität reduzieren können erste Schritte sein, um umweltbewusster mit dem Thema Streaming umzugehen.